Vitamine
Vita = Leben
Die meisten Vitamine sind essenziell, also lebenswichtig. Das deutet schon ihr Name an, denn das lateinische Wort für "Leben" steckt darin – "vita". Unser Körper kann die Stoffe nicht selbst herstellen, sondern muss sie aus der Nahrung aufnehmen.
Mit zwei Ausnahmen: Vitamin D entsteht im Organismus mit Hilfe von Sonnenlicht. Vitamin K wird auch von Bakterien im menschlichen Darm gebildet.
Provitamine sind Vitaminvorstufen, die der Organismus in die entsprechenden Vitamine umwandelt. Ein Beispiel ist Beta-Carotin, das im Körper in Vitamin A umgebaut wird.
Wichtige Vitaminquellen
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, täglich fünf Portionen Obst und Gemüse zu verspeisen, um den Vitaminbedarf zu decken.
Weitere wichtige Vitaminquellen sind Milchprodukte, Fisch, Fleisch und Eier. Auch pflanzliche Öle, Vollkornprodukte und Nüsse sind gute Vitaminlieferanten.
Wann ist der Vitaminbedarf erhöht?
Bei einer ausgewogenen Ernährung entsteht hierzulande in der Regel kein Vitaminmangel mit Mangelerscheinungen. Allerdings hängt der individuelle Vitaminbedarf von vielen Faktoren ab.
So kann es manchmal doch zur Unterversorgung kommen – zum Beispiel bei
- Infekten wie Erkältung und Grippe
- einseitiger Ernährung
- chronischen Magen-Darmkrankheiten
- bei der Einnahme bestimmter Medikamente
- bei Alkoholmissbrauch
- bei Vegetariern oder passionierten Sportlern
- Schwangere müssen vor allem auf eine optimale Versorgung mit Folsäure achten, da sonst das Kind ein erhöhtes Risiko für Missbildungen hat.
Ist eine Nahrungsergänzung nötig?
Ob eine Nahrungsergänzung mit Vitaminpräparaten im Einzelfall sinnvoll ist, sollte mit dem Arzt oder Apotheker besprochen werden. Vitamintabletten "vorbeugend" in rauen Mengen einzunehmen, ist nicht sinnvoll, manchmal sogar schädlich, vor allem bei fettlöslichen Vitaminen.
Warum brauchen wir Vitamine?
Die Vitalstoffe sind an vielen Stoffwechselreaktionen beteiligt. So sind sie unter anderem unentbehrlich für
- die Energiegewinnung
- den Aufbau von Haut, Schleimhaut und anderen Geweben
- gesunde Augen, Nerven und ein starkes Immunsystem, also für unsere Abwehrkräfte.
- Manche Vitamine dienen als "Radikalfänger". Indem sie aggressive Moleküle – sogenannte freie Radikale – im Körper abfangen, schützen die Stoffe die Zellbestandteile.
- Vitamin D zählt zu den Hormonen, also den körpereigenen Botenstoffen.
Erfahren Sie mehr...
Fettlösliche Vitamine im Überblick
Die fettlöslichen Vitamine A, D, E, und K können allesamt im Körper gespeichert werden.
Das hat Vor- und Nachteile:
Eine regelmäßige Zufuhr ist zwar aufgrund des Vorrats nicht unbedingt notwendig, allerdings kann sich dadurch ein mitunter gesundheitsschädlicher Überschuss bilden und zu Beschwerden führen.
Erfahren Sie hier mehr über die einzelnen Vitamine:
Vitamin E Vitamin D Vitamin K Vitamin A
Vitamin E (Tocopherole)
Vitamin E ist kein einzelner Stoff, sondern bezeichnet eine ganze Familie kraftvoller Antioxidantien. Dazu gehören z. B. die Tocopherole und die Tocotrienole.
Besonders gut erforscht ist das Alpha-Tocopherol. Obwohl man immer dachte, dass dieses auch die wirksamste Form des Vitamin E sei, stellte man jetzt fest, dass die Tocotrienole - im Hinblick auf die antioxidative Wirkung - teilweise noch bis zu 40 Mal wirksamer sein können.
Vitamin E dient im Körper also als:
- Zellschutzvitamin
- schützt die Körperzellen vor schädlichen Einflüssen, zum Beispiel vor aggressiven Sauerstoffverbindungen (freie Radikale)
- betrifft speziell auch den Fettstoffwechsel
- scheint Ablagerungen in den Blutgefäßen entgegenwirken zu können und vor Krebs, Diabetes und Alzheimer schützen zu können
Das alles klingt wunderbar. Vitamin E jedoch sollte - wie alle anderen Vitamine auch - niemals in Form einer Vitaminpille eingenommen werden. Vitamin E wirkt im Körper ganz spezifisch und in Zusammenarbeit mit vielen anderen Vitaminen und Enzymen.
So braucht Vitamin E zum Beispiel dringend Vitamin C, um optimal wirken zu können. Vitamin C wiederbelebt das Vitamin E, wenn letzteres ein freies Radikal eliminiert hat und groggy in der Ecke liegt. Genauso hilft das Peptid Glutathion bei der Arbeit des Vitamin E. Und selbst das CoEnzym Q10 unterstützt das Vitamin E bei seinen vielfältigen Tätigkeiten.
Das Team um Vitamin E ist also äußerst zahlreich und dabei kennen wir mit Sicherheit noch nicht einmal annähernd alle Wechselwirkungen von Vitamin E und wissen daher nicht, welche Stoffe (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Enzyme, sekundäre Pflanzenstoffe etc.) tatsächlich vorhanden sein
Natürliche Vitamin E - Quellen:
- Nüsse und Samen, z.B. Sonnenblumen- und Pinienkerne, Haselnüsse und besonders Mandeln
- hochwertige Pflanzenöle wie Weizenkeim-, Sonnenblumen- und Sesamöl eignen sich für kalte Speisen, da sie nicht erhitzt werden sollten
- für kalte und warme Speisen eignen sich Olivenöl sowie rotes Palmöl oder biologisches Kokosöl zum braten
Vitamin D / Calciferol
spielt eine besondere Rolle für die Gesundheit, da es, als Hormon, an unzähligen Regulationsvorgängen in den menschlichen Körperzellen beteiligt ist und ein Mangel erhöht das Krankheitsrisiko erheblich.
Der Körper bildet unter dem Einfluss von UV - Strahlung über die Haut aktives Vitamin D zu 90% selbst und das in jeder einzelnen Körperzelle. Fehlt die Sonne jedoch in den Wintermonaten oder in den nördlichen Regionen führt dies fast immer zu einem Mangel.
Man ist der Meinung, dass das aktive Vitamin D folglich nicht nur Erkältungen, Grippe und Knochenerkrankungen wie Osteoporose und Rachitis vorbeugen könne, sondern in den Prostata-, Brust- und Darmzellen das für Krebs typische, ungesunde Zellwachstum direkt vor Ort verhindere.
Zusammengefasst:
- notwendig für die Aufnahme von Phosphat und Calcium aus dem Darm
- stärkt die Knochen und stabilisiert das Zusammenspiel von Muskeln und Nerven
- möglicherweise wichtig für die Herzgesundheit
- könnte das Risiko für Diabetes und einige Krebsarten senken
In anderen Untersuchungen waren diese Effekte allerdings nicht zu belegen. Für ein endgültiges Urteil ist es also noch zu früh.
Alarmierende Defizite an Vitamin D
Der Spiegel im Blut von 57 Prozent der untersuchten Männer und 58 Prozent der Frauen lag unterhalb des kritischen Grenzwertes. Bei den über 65-jährigen Frauen waren 75 Prozent unterversorgt. In den Wintermonaten waren die festgestellten Defizite noch höher.
Einer der Gründe hierfür mag sein, dass Hautärzte immer wieder vor den schädlichen Einflüssen der Sonnenstrahlen warnen und manche sogar dazu raten, Sonnenbestrahlung ganz zu vermeiden.
Dabei ist Sonnenlicht in dosierten Mengen nicht nur "erlaubt" sondern unverzichtbar.
Dabei sei bemerkt, dass selbst ein Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 8 die Produktion von Vitamin D um 95% verringern kann.
Da auch über normale Ernährung die Versorung mit Vitamin D nicht möglich ist, da es nur in geringen Mengen in bestimmten Lebensmitteln vorhandeln ist, ist eine Substitution mit einen Präparat hier ein guter Rat.